Auszeichnung "Beispielhafte Bauten" der IHK Nierderrhein
BDA-Ausstellung im Stadtmuseum Düsseldorf, 2014
"HALTESTELLENSKULPTUR"
"TRANSPARENTES BAUEN"
"STALEN CHAOS", 04/1997
"KREATIVE IDEEN PRAKTISCH UMGESETZT"
Verlag Müller und Busmann, Wuppertal 1997
Buch zum Preis des Deutschen Stahlbaues, 1998
Knesebeck Verlag, 2009
online-Datenbank ausgewählter Bauten der Architektenkammer NW
Durch intensive Industrialisierung war das Ruhrgebiet für Deutschland stets auch ein mahnendes Zeugnis für umweltzerstörerische Eingriffe - eine "künstliche Landschaft" in Form von Hochöfen, Fördertürmen und Fabrikschloten, Bahntrassen und Hochleistungsmasten. Lauter Symbole des technischen Fortschritts. Durch den Rückgang bzw. Fortfall von Kohle - und Stahlproduktion geriet das gesamte Gebiet in einen tiefgreifenden Strukturwandel. So auch in Oberhausen. Die Neue Mitte ist der Versuch ein Zentrum von überregionaler Bedeutung zu schaffen. Deshalb kommt der zentralen Bahn- und Bus-station zusammen mit der Gestaltung des zentralen Platzes der Neuen Mitte, um den sich Einkaufszentren und Freizeiteinrichtungen gruppieren, eine außerordentliche Rolle zu. Im Gegensatz zur gefälligen Investoren-architektur stellt das neue Bauwerk einen Bezug zur Vergangenheit des Ortes – dem früheren Stahlwerk – her. Eine Möglichkeit - in Anknüpfung an diese Erinnerungen - neue Identität zu schaffen.
Das bizarre Gebilde von Röhren, Gitterträgern und Metallelementen ist mehr als nur eine Station. So könnte diese HALTESTELLE nicht nur ein Ort des ANHALTENS sein, sondern tatsächlich ein Ort, an dem man auch innerlich anhält – in Erinnerung an die jahrzehnte-lange Stahlproduktion. Neben diesen Möglichkeiten des Nachdenkens soll diese Station auch zu einem neuen Symbol werden, das in die Zukunft weist. Durch die Verwendung von Stahlröhren und Metallelementen wird die Vergangenheit des Ortes in heutiges Geschehen wieder einbezogen.
Der Platz wird durch die vorhandene Bahntrasse zunächst beeinträchtigt. Eine Veränderung gelang durch die "linearen Durchbrechungen", die auf der Platzoberfläche wieder aufgenommen wurden. Dadurch entstand eine formale Einheit zwischen Platz und Trassenbrücke. Diese setzt sich fort in den großen Wegen, die den runden Platz durchschneiden ohne die Gesamtform der Fläche auseinander zu brechen.
Statt der bisher vorgesehenen plumpen Betonträger und Doppelstützen – ein neues statisches System. Das jetzige Konzept hat wechselseitig angeordnete Stützen, die dem Brückenwerk die Schwere nehmen und die trennende Wirkung der sechs Meter hohen Trasse mildern. In ihrer Feingliedrigkeit wird die Brücke in den Maßstab der Gesamtkonzeption einbezogen: Die Komposition ist dreidimensional. Die Brücke wird zum integrativen Bestandteil des gesamten Platzes.
Tragwerk Prof. Chr. Parade mit Prof. Dr. R.Wörzberger (klicken)